Warum auf Kohlenhydrate zu verzichten krank macht!

Stillleben von verschiedenen Kohlenhydraten wie Brot, Getreide und Nudeln.

Warum sind Kohlenhydrate wichtig für den Körper?

Um optimal funktionieren zu können, benötigt der Körper eine konstante Versorgung mit Energie, die für reibungslose Abläufe sorgt. Die essenziellen Funktionen unseres Organismus sind auf diese Energiequelle angewiesen. Kohlenhydrate gehören zu den drei essenziellen Nährstoffen, die dem Körper diese wertvolle Energie liefern und somit unverzichtbar für unsere Gesundheit sind.

Als Energiequellen dienen dem Körper drei Nährstoffe:

  • Kohlenhydrate,
  • Fette und
  • Proteine.

Die bösen, bösen Kohlenhydrate.

Kohlenhydrate genießen zu Unrecht einen schlechten Ruf und es wird oft empfohlen, auf sie zu verzichten. Doch tatsächlich schadet es deinem Körper mehr, als dass es ihm nutzt. Kohlenhydrate sind die Hauptenergielieferanten im menschlichen Körper und werden am schnellsten in Energie umgewandelt. Sie sind sozusagen die „Brennstoffe unseres Körpers“. Doch Kohlenhydrate sind nicht alle gleich. Sie teilen sich auf in langkettige und kurzkettige, die unterschiedliche Funktionen haben.

Die Kurzkettigen.

Kurzkettige Kohlenhydrate sind einfache Kohlenhydrate, die aus wenigen Zuckermolekülen bestehen. Sie werden besonders schnell verbrannt und stehen dem Körper daher am schnellsten zur Verfügung. Jedoch werden die Kurzkettigen auch schnell verbraucht.

Sie stecken in:

  • Zucker
  • Süßigkeiten
  • Weißbrot
  • Obst
  • manchen Gemüsesorten
  • Limonaden
  • und Bier

Lebensmittel wie Zucker, Weißmehlprodukte und Süßigkeiten sollten nur in Maßen genossen werden, da sie schnell verdaut werden und zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führen können.

Die Langkettigen.

Langkettige Kohlenhydrate sind hingegen komplexe Kohlenhydrate, die aus vielen einzelnen Zuckermolekülen bestehen. Sie werden langsam und kontinuierlich in Energie umgewandelt, was zu einem langanhaltenden Energieschub führt und so dem Körper über längere Zeit Energie liefert.
Diese Kohlenhydrate halten länger satt, unterstützen eine gesunde Verdauung und stabilisieren den Blutzuckerspiegel. Außerdem liefern sie Vitamine und Mineralien, sind ballaststoffreich und entschlacken den Körper.

Sie stecken in:

  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • Gemüse
  • manchen Obstsorten
  • und Nüssen

Damit unser Gehirn optimal arbeiten kann, ist es essenziell, dass es ausreichend mit Kohlenhydraten versorgt wird. In der Tat benötigt es täglich rund 100 Gramm dieses Energie liefernden Nährstoffs. Doch nicht nur das Gehirn ist darauf angewiesen – auch unsere Blutkörperchen sind auf Kohlenhydrate angewiesen, um ihre Funktionen zu erfüllen und den Energiebedarf zu decken. Kohlenhydrate sind also ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung, der unseren Körper in jeder Hinsicht optimal unterstützt.

Werden zu wenige Kohlenhydrate konsumiert, als benötigt wird, setzt im Körper die Gluconeogenese ein. Die Leber produziert unter diesem Energieverlust die Kohlenhydrate selbst. Mit der Zeit stellt sich der Stoffwechsel um und die Ketose beginnt, hier wird die Energie nicht mehr aus den Kohlenhydraten gewonnen, sondern aus Fett.

Frau kocht in Küche, genießt das Essen, hält einen Löffel zum Mund und hält ein Brot in der Hand

Drazen Zigic/Shutterstock.com

Kohlen­hydrat­­arme Ernährung.

Unter einer kohlenhydratarmen Ernährung, die gerade in jüngster Zeit immer wieder als ideal angepriesen wird, versteht man im Grunde das Weglassen von Kohlenhydraten, die einen hohen glykämischen Index besitzen. Diese sollten in der Tat nicht zu oft gegessen werden, da sie einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels und der damit verbundenen Insulinausschüttung bewirken.

Das Hormon Insulin dagegen fördert die Einlagerung von überschüssiger Energie, hemmt die Fettverbrennung und bewirkt somit den Fettanbau. Ein solches Verhalten – nämlich das Anfuttern von „Reserven“ hat sich beispielsweise der Urzeitmensch angeeignet, damit er in Krisenzeiten ohne Nahrung nicht hungern musste, sondern von seinen Fettzellen zehren konnte.

Zum Leidwesen vieler Menschen, die heutzutage ständig um ihr Normal- oder Idealgewicht kämpfen müssen, haben unsere Gene jedoch noch nicht begriffen, dass dieses Verhalten in unserer Zeit nicht nur überholt, sondern in hohem Maße sogar schädlich ist.

Die kohlen­hydrat­­freie Diätform.

Häufig wird unter den Kohlenhydraten nicht unterschieden, sie werden vielmehr als Ganzes verteufelt und radikal von jetzt auf gleich vom Speiseplan gestrichen. Da Kohlenhydrate außer in Fleisch jedoch in fast allen Nahrungsmitteln stecken, ernährt man sich in einer kohlenhydratfreien Diätform fast ausschließlich von tierischem Eiweiß wie Fleisch, Fisch, Wurst, Milchprodukten und Eiern.

Dieser radikale Verzicht auf Kohlenhydrate sollte allerdings gut durchdacht sein. Verlernt der Körper erst einmal, Kohlenhydrate zu verbrennen und stattdessen seine Energie nur aus Eiweißen zu beziehen, kann es recht gefährlich werden, wenn man sich nach langer Abstinenz doch wieder „etwas gönnt“.

Wenn man nämlich z.B. zu einem Geburtstag eingeladen ist, wird es oft schwer, der Torte aus dem Weg zu gehen. Aus Anstand isst man eben doch ein Stück mit – für den Organismus, der die vielen Kohlenhydrate jedoch nicht mehr gewöhnt ist, könnte dieses eine Stück schon zu viel sein. Das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko steigt in diesem Moment enorm, da der Körper mit der Verdauung der für ihn unbekannt gewordenen Lebensmittel total überfordert ist. Im schlimmsten Fall hört hier das Herz zu schlagen auf.

Was gibt es bei der kohlenhydrat­freien Diätform zu beachten?

Daher gilt also: Streicht man tatsächlich alle Kohlenhydrate rigoros von seinem Speiseplan, dann sollte diese Entscheidung endgültig sein und immer und in jedem Fall durchgehalten werden. Ob das allerdings wirklich durchhaltbar, geschweige denn gesund ist, ist auch hier fraglich: Laut einer Studie des British Medical Journal steigt das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls schon bei einem Konsum von täglich 20 gr. weniger Kohlenhydraten und 5 gr. mehr an tierischen Protein um 5 % an.

Low-Carb

In der Low-Carb- oder auch kohlenhydratverminderte Ernährung, werden die Anteile der Kohlenhydrate in der täglichen Nahrungsmenge reduziert. Hier bestehen die Mahlzeiten hauptsächlich aus Gemüse, Milchprodukten, Fleisch und Fisch, wobei die Proteine und Fette die wegfallenden Kohlenhydrate ersetzen.

Was sollte bei der Low-Carb Diätform bedacht werden?

In einer US-Studie fand man nun heraus, dass auch diese Art der Ernährung nicht gesund ist, da es eine Schwächung des Reparaturmechanismus innerhalb der Blutgefäße nach sich zieht, daher ist zu befürchten, dass dadurch die Gefahr ansteigt, an einer Gefäßschädigung durch Arteriosklerose zu erkranken.

Des Weiteren werden durch die fettreiche Ernährung ein Anstieg des Cholesterinspiegels und ein erhöhtes Brustkrebsrisiko angenommen sowie aufgrund des hohen Fleischanteils Leber-, Nierenschäden und Nierensteine. Der hohe Proteingehalt dagegen kann Knochenschäden und Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder Rheuma begünstigen und da diese Form der Ernährung auch sehr ballaststoffarm ist, wird vor einem erhöhten Risiko für Dickdarmkrebs gewarnt.

Auch warnen die Ärzte davor, dass durch eine zu lange Low Carb Ernährung der Körper, der davon ausgeht in einem Ausnahmezustand zu sein, sehr gestresst wird. Was wiederum dazu führen kann, dass bei Frauen die Periode aussetzt und Herz- und Kreislauferkrankungen begünstigt werden können.

Frau sitzt lächelnd in Küche am Tisch und hält einen grünen Smoothie in den Händen

RossHelen/Shutterstock.com

Der Abnehm-Effekt.

Kaum lässt man die Kohlenhydrate weg, purzeln meist schnell die Pfunde. Der anfangs erfreuliche Diäterfolg selbst, lässt jedoch nach spätestens sechs Monaten ebenfalls nach und der Jo-Jo-Effekt, mit samt den Heißhungerattacken schlägt unbarmherzig zu. Der absolute Verzicht kann somit nicht nur krank machen, sondern sich beim Abnehmen auch als völlig ineffektiv erweisen.

Wann und in welcher Situation werden Kohlenhydrate benötigt?

Anstatt Kohlenhydrate radikal und systematisch vom Speiseplan zu streichen, sollte man sich eher einmal genauer anschauen, wann sie verdaut werden, wann der Körper auf sie angewiesen ist und wann er gerade auch mal gar keine braucht: Sitzen wir z.B. gerade im Büro und müssen knifflige Denkaufgaben bewältigen, ist ein Verzicht auf Kohlenhydrate nicht gerade förderlich, da das Denken ohne Energiezufuhr nur auf Sparflamme läuft. Ein Marathonläufer braucht während seines Laufs immer wieder die schnelle Energiezufuhr der Kohlenhydrate, um nicht schon bald kraftlos zusammenzubrechen. Und vor dem Schlafengehen wiederum werden gar keine benötigt.

Da der Mensch in den meisten Fällen tagaktiv ist, braucht er über den Tag hinweg die meiste Energie, (abends und) nachts dagegen schläft er in der Regel und verbraucht selbst im wachen Zustand nur noch einen Bruchteil an Energie. Diesem Tag-Nacht-Rhythmus hat sich unser Körper natürlich angepasst und so verwandelt er sinnvollerweise Kohlenhydrate vorwiegend tagsüber in Energie, richtet jedoch abends und nachts, wenn nur noch wenig Energie benötigt wird, seine Aktivität auf die Verdauung und Verbrennung, d.h., er bezieht die Energie hierfür aus dem angebauten Fett.

Im Gegensatz zu den Kohlenhydraten, die als Energielieferanten dienen, verbraucht der Körper bei der Verdauung von Eiweißen Energie, die er sich wiederum aus dem angebauten Fett holt.

Doch auch hier sei noch erwähnt, dass pflanzliche Eiweiße verträglicher sind und vom Körper besser aufgenommen und verwertet werden können.

Pflanzliches Eiweiß steckt in:

  • Brokkoli,
  • Linsen,
  • Bohnen,
  • Erbsen,
  • Kichererbsen,
  • Brunnenkresse,
  • Sprossen,
  • Spargel,
  • Grünkohl,
  • Rosenkohl,
  • Mangold,
  • Spinat,
  • Soja,
  • Haferflocken, Quinoa, Amaranth, Vollkorn-Reis, Grünkern, Buchweizen, Hirse, Dinkel,
  • Nüsse, Kernen und Samen.

Dinner-Cancelling.

Kurz gesagt, wer abnehmen will, sollte keine Kohlenhydrate streichen, sondern lediglich seine Essgewohnheiten etwas umstellen.
Wer nach 17 Uhr auf kurzkettige Kohlenhydrate verzichtet, nimmt keine Kalorien mehr zu sich, die über Nacht – statt verbrannt – angebaut werden, denn zu dieser Zeit benötigt der Körper nur noch einen Bruchteil an Energie. Kohlenhydrate werden also nach ca. 17 Uhr nur noch zu einem Bruchteil verbrannt, sondern vielmehr als Fett gespeichert, was den Abbau von Fett verhindert.

Isst man nach 17 Uhr statt kurzkettigen Kohlenhydraten jedoch eiweißhaltige Nahrung, verbrennt der Körper, der nun keine Kohlenhydrate mehr zur Verfügung hat, diese Eiweiße, welche wiederum die Fettverbrennung ankurbeln.

Auf diese Weise kann man auf recht einfache Art gesund abnehmen. Dieses Prinzip hat sich auch das sogenannte Dinner-Cancelling zunutze gemacht. Beim Dinner-Cancelling wird, wie der Name schon sagt, auf das Abendessen verzichtet – die Spielregeln sind somit recht simple: Nach 17 Uhr gibt es nichts mehr zu essen und nur noch Wasser zu trinken.

Worauf ist beim Dinner-Cancelling zu achten?

Es versteht sich von selbst, dass es bei dieser Diätform sehr wichtig ist, ein ausgewogenes und reichhaltiges Frühstück zu sich zu nehmen, da über Nacht alle Kohlenhydratspeicher aufgebraucht wurden. Vollkornbrot, Müsli, pflanzliche Milch, Obst – hier darf kräftig zugelangt werden, und nur auf wirkliche Dickmacher wie z.B. das Schokoladencroissant sollte, wer abnehmen möchte, trotzdem verzichten.

Da das Mittagessen die letzte Mahlzeit am Tag ist, ist es auch hier wichtig, dass es alles an Nährstoffen bietet, was der Körper über den Tag noch benötigt, sprich Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Diätformen funktioniert die Dinner-Cancelling-Diät, sofern man sie ausgewogenen durchzieht, eigentlich immer und kann sogar als Ernährungsumstellung angesehen werden, da sie statt der üblichen auftretenden Mangelerscheinungen nicht nur die Fettdepots verbrennt, sondern auch noch das Selbstreinigungsprogramm des Körpers in Gang bringt.

Dinner-Cancelling eignet sich für:

Das Dinner-Cancelling ist allerdings wirklich nur etwas für die Menschen, die abends generell wenig Hunger verspüren. Für alle anderen, die gerade dann sehr großen Hunger verspüren oder sich nach der Arbeit gern mit Freunden zum Essen treffen, könnte diese Ernährungsform (gerade in den ersten Wochen) sehr hart sein und es bedarf dann einer sehr großen und konsequenten Disziplin, darauf zu verzichten.

Generell jedoch gilt, dass, wer darauf achtet, dass die Menge an Kohlenhydraten im Lauf des Tages ab- und im Gegenzug die Menge an pflanzlichem Eiweiß zunimmt, auf dem besten Weg ist, sich an eine gesunde Ernährungsweise zu gewöhnen und dabei auch noch ganz ohne Verzicht Gewicht verliert. Doch auch hier sei erwähnt, dass der Abnehmerfolg immer etwas damit zu tun hat, wie viel du über den Tag hinweg isst, was du isst und ob du dich ausreichend bewegst, denn Bewegung und Abnehmen gehen immer Hand in Hand.

Gesunde Ernährung.

Es ist wichtig, sich bewusst mit einer ausgewogenen Ernährung auseinanderzusetzen und die eigene Gesundheit in den Vordergrund zu stellen. Anstatt sich auf kurzfristige Diäten zu konzentrieren, die oft nur schnelle Ergebnisse versprechen, solltest du langfristige Veränderungen in deinem Lebensstil anstreben. Eine gesunde Ernährung fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern trägt auch dazu bei, das Gewicht auf nachhaltige Weise zu regulieren.

Brauchst du Unterstützung?

Gerne begleite ich dich auf deinem persönlichen Weg zu einem gesunden und ausgewogenen Leben. Mit meinem Work Life Balance Coaching unterstütze ich dich dabei, die richtige Balance zwischen beruflichen Anforderungen und persönlichen Bedürfnissen zu finden. Gemeinsam entwickeln wir maßgeschneiderte Strategien, die dir helfen, Stress abzubauen, dich gesund zu ernähren, ausreichend Bewegung in deinen Alltag zu integrieren und mehr Lebensfreude zu gewinnen.

Das könnte dich auch interessieren