Mein Leben besteht aus Schmerzen

Doch ich bin mehr als meine Schmerzen!

Wenn der Schmerz zum ständigen Begleiter wird, dreht sich das gesamte Leben und die Gedankenwelt schnell nur noch um das eine Thema: Schmerz!

Dabei besteht das Leben, selbst bei starken chronischen Leiden, nicht nur aus Schmerz. Doch je mehr Aufmerksamkeit man dem Schmerzempfinden schenkt, desto mehr Platz nimmt es im Leben ein.

Jeder, der schon einmal unter Zahnschmerzen gelitten hat, kennt das Phänomen, dass der Schmerz tagsüber, solange man funktionieren muss, vielleicht auch im Stress ist und genügend Ablenkung vorhanden ist, erträglich ist, eventuell sogar gar nicht spürbar ist. Wohingegen abends beim Einschlafen, wenn die Anspannung von unseren Schultern abfällt und es keine Ablenkung mehr gibt, der Schmerz kaum noch zu ertragen ist.

Warum ist das so?

Bedrohliche Situationen, Stress und schwere Verletzungen führen dazu, dass der Schmerz gedämpft wird, man ihn möglicherweise sogar gänzlich ausblendet. Der Organismus setzt dann Hormone wie Cortisol und Adrenalin frei und bereitet den Körper auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vor. Wer unter Schmerzen leidet, kann jedoch weder kämpfen noch fliehen, deswegen drosselt der Körper in stressigen, bedrohlichen und belastenden Situationen das Schmerzempfinden. Ist die Gefahr gebannt, nimmt die Hormonproduktion wieder ab, man kommt zur Ruhe und der Schmerz nimmt wieder zu.

Ähnlich wie bei bedrohlichen Situationen, verspüren wir übrigens auch weniger Schmerzen, wenn wir glücklich oder frisch verliebt sind. Gehirnforscher haben herausgefunden, dass verliebt und glücklich sein, ähnlich wie eine Droge auf uns wirkt und schon lustige Filme dazu führen können, dass man weniger Schmerz empfindet.

Schmerz

My Ocean Production/Shutterstock.com

Angst wirkt als Verstärker.

Angst, besonders die Angst vor dem Schmerz, verstärkt dagegen das Schmerzempfinden. Gerade bei psychosomatischen Beschwerden, chronischen oder unheilbaren Krankheiten ist die Angst und die damit verbundene Hilflosigkeit besonders groß. So ist es nicht weiter erstaunlich, dass Angst meist eine Begleiterscheinung bei psychosomatischen, chronischen und unheilbaren Leiden ist.

Wer Schmerzen hat, bekommt Angst, Angst vor dem Schmerz an sich, davor, ob er bleibt, ob es gar schlimmer wird und wie lange man ihn ertragen muss oder kann. Wie sich das Leben dadurch verändern wird, ob man seine Arbeit weiter ausführen kann und was alles auf einen zukommen könnte. Durch die Angst fokussiert man sich auf sein Leiden, man nimmt jede noch so kleine Steigerung wahr und gerät in Panik, was noch mehr Angst auslöst. Diese wechselseitige Verstärkung führt zu einem Teufelskreis und bestimmt schnell das gesamte Leben.

Aus Angst vor dem Schmerz, fällt die Stimmung und Lebensfreude, man zieht sich zurück, beginnt sich zu schonen und bewegt sich nur noch sehr wenig. Doch wer sich weniger bewegt, nimmt automatisch zu und verliert an Beweglichkeit. Verliert man an Beweglichkeit und nimmt zu, leidet man unter größeren Schmerzen wie zuvor, wodurch man sich weniger bewegt und weiter zunimmt. Wer nur noch mies gelaunt ist und sich zurückzieht, verliert immer mehr den Anschluss zur Außenwelt, was ein Gefühl der Einsamkeit hervorrufen kann, wodurch man traurig und vielleicht sogar depressiv wird und mit der Zeit resigniert.

Schmerz

Ein Teufelskreis entsteht.

Wer nun zu einem Arzt geht, bekommt unter anderem den Rat zu hören, dass man doch mehr unternehmen, sich bewegen und abnehmen solle. Doch wie soll man mehr unternehmen und sich bewegen, wenn einem alles weh tut? Man rafft sich schließlich auf und sucht sich Hilfe in einem Fitnessstudio, doch man erkennt nur zu oft, dass auch die Fitnesstrainer schnell an ihre Grenzen kommen, wenn man kein Gerät nutzen kann, ohne unter extremen Schmerzen zu leiden. Doch was jetzt, wenn einem keiner helfen kann und nichts zu tun, alles nur noch schlimmer macht?

Es gibt immer eine Lösung.

Manchmal steht man sich selbst im Weg, man ist von Angst getrieben und vergisst, dass man sich selbst am besten kennt. Du kennst deinen Schmerz, du weißt was weh tut und hast darauf deine Aufmerksamkeit gerichtet, doch bist du dir auch darüber bewusst, welche Bewegungen dir nicht weh tun? Achte einmal darauf, welche Bewegungen du schmerzfrei ausführen kannst und welche Bewegungen sich noch im erträglichen Bereich befinden. Vor welchen Bewegungen schützt dich der Schmerz, denn Schmerzen sind nicht immer nur schlecht.

Wenn du deine Schmerzen besser verstehst, ihnen vielleicht sogar etwas Gutes abgewinnen kannst, dann kannst du mit ihnen auch besser leben.

Der positive Effekt.

Wenn jemand gelähmt ist und das erste Mal wieder Schmerzen in diesem Bereich empfindet, wird er/sie sich darüber freuen, da es dann wieder Hoffnung gibt.

Schwangere nehmen den Schmerz der Geburt sogar gern auf sich, da sie sich auf ihr Kind freuen. Manch eine Mutter nimmt die Schmerzen während der Geburt gar nicht als etwas Schlimmes und Störendes wahr, sondern sieht ihn eher als Hilfe an, um sich richtig zu bewegen und ihrem Baby so den Weg durch den Geburtskanal zu vereinfachen und im richtigen Augenblick zu pressen.
Wer trainiert und danach unter Muskelkater leidet, freut sich, da dadurch die Leistung gesteigert wird.
Freiheit

William Perugini/Shutterstock.com

Wenn es einen Sinn hat, dann leiden wir weniger.

Wenn du demnach deine Einstellung zum Schmerz veränderst, darauf achtest, wann er dich schützen möchte und was dein Körper dir durch ihn mitteilen möchte, dann kann es gut sein, dass es dir besser geht.

Die innere Einstellung ändern.

Wer den Schmerz und damit den eigenen Körper als Feind ansieht, im Selbstmitleid versinkt, sich die Frage stellt “warum ich?” und gegen sich selbst kämpft, kann nicht erwarten, dass sich etwas bessert. Wenn du dagegen akzeptierst, dass der Schmerz ein Teil deines Lebens darstellt und deinem Körper verzeihst, verlierst du zum einen die Angst davor und zum anderen bist du ihm nicht mehr hilflos ausgeliefert. Du kannst nun deine Energie wieder auf das Leben lenken.

Ich akzeptiere, was ich nicht ändern kann.

Versuche trotz oder besser noch gerade wegen deiner Schmerzen wieder am Leben Teil zu nehmen und aktiv zu sein. Triff dich mit deinen Freunden, schau dir lustige Filme und Serien an, nimm ein Haustier bei dir auf und suche dir ein Hobby, welches du voller Begeisterung ausüben kannst.

Bewege dich! Fang mit einfachen Bewegungen an, wie Aufwärmübungen, Mobilisolationsübungen, leichtem Yoga und Stretching-Einheiten. Geh ein kleines Stück spazieren oder schwimm ein paar Meter und steigere die Strecke von Mal zu Mal ein kleines bisschen.

Yoga

Yuttana Jaowattana/Shutterstock.com

Entspanne dich ausreichend, ernähre dich gesund und ausgewogen und achte auf deine Körpersignale und dein Wohlbefinden.
Gewinne nach und nach dein Leben zurück und mach es noch schöner und lebenswerter, als es vor deinen Schmerzen war. Dies kann zu Beginn anstrengend sein, doch du wirst sehen, es lohnt sich.

Achte darauf, dass du jeden Tag etwas tust, was dich glücklich macht.

Das Leben ist so vielseitig, übe dich in Achtsamkeit und sauge alles Positive in dir auf. Schenke den schönen Seiten des Lebens deine Beachtung und akzeptiere, was du nicht ändern kannst. Das wird vielleicht am Schmerz an sich nichts verändern, jedoch wird dein Leben um einiges lebenswerter und du selbst zufrieden und glücklich.

Gerne begleite ich dich mit meinem Coaching auf deinem Weg.

Titelbild: My Ocean Production/Shutterstock.com

Blog von Stefanie Schmiedeberg
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Gerne beantworte ich dir, während dem Erstgespräch auch all deine Fragen über die Vorgehensweise.

Ich freue mich schon darauf, dich kennenzulernen.

Stefanie Schmiedeberg